•  Koray, würdest du uns kurz erzählen, wie du zur Hochzeitsfotografie gekommen bist? Machst du das hauptberuflich?
 
Kunst und Fotografie gehörten seit meiner Kindheit zu meinem großen Interessen.  Die erste Spiegelreflexkamera bekam ich mit 23 Jahren geschenkt, da ich vom Beruf Mode Designerin bin, habe ich erstmals meine Freunde als Versuchskaninchen vor die Kamera gezerrt, und mich an der Modefotografie versucht. Zur gleichen Zeit war die Hochzeit meiner Cousine, wo ich als erstes ein Brautpaar vor der Kamera hatte. Und so kam eins nach dem anderen, die Aufnahmen haben für großes Interesse in meinem Umfeld gesorgt, sodass ich in nicht alzulanger Zeit  schon das erste echte Brautshooting hatte.

 

•  Als wir Kontakt aufgenommen haben, warst du gerade beruflich im Ausland unterwegs. Passiert das oft? Fotografierst du viele Hochzeiten im Ausland?
 

Es kommen gelegentlich Anfragen für Auslandshootings, sobald es mit Zeit und Familie vereinbar ist, nehme ich unheimlich gerne auch diese Aufträge an. Auslandshootings sind eine sehr spannende Sache, da man  an verschieden Orten, neue interessante Kulissen entdecken kann, die den internationalen Flair widerspiegeln. Dadurch entstehen spektakuläre und unverwechselbar Aufnahmen.

 

•  Du fotografierst zum Großteil auf türkischen Hochzeiten, richtig? Wie kam es dazu? 
 
Ja, meine Brautpaare sind tatsächlich zu 90% türkisch. Es hat auch alles mit türkischen Hochzeiten begonnen. Das waren meine aller ersten Aufträge. Zu der Frage „Wie es dazu kam“, habe ich eine mögliche Erklärung. Mit der Hochzeitsfotografie begann ich vor über 10 Jahren, damals gab es keine türkische Fotografin in unseren Umfeld, ich war eine der ersten, somit hat sich das schnell rumgesprochen.

 

•  Gibt es hierfür besondere fotografische Anforderungen beziehungsweise Erwartungen, die man kennen und erfüllen muss, wenn man sich als Fotograf darauf spezialisieren möchte? 
 
Nein, jede Hochzeit ist für sich anders und Individuell, Jede Religion hat seine Rituale und Bräuche, auf Türkischen Hochzeiten, ist der wichtigste und der emotionalste Part die Brautabholung. Also wo die Braut das Brauthaus verlässt. 

Isoliert betrachtet wirken Erfahrungen wahrscheinlich unscheinbar, in Kombination liefern sie aber womöglich den entscheidenden Impuls. Die unbewusste Kombination und Verknüpfung meiner Erfahrungen bezeichne ich als die eigentliche Inspiration für solche Momentaufnahmen.

 

 

•  Gibt es auf Hochzeiten einen Moment, den du fotografisch besonders herausfordernd findest?

 
Ja, fotografieren unter Zeitdruck, es kommt häufig vor, das Brautpaare das Zeitmanagement am Hochzeitstag unterschätzen. Meistens werde ich für den Part des Brautshootings gebucht, und für gute Bilder brauche ich mindestens eine gute Stunde, da das Brautpaar erst ein Gefühl für die Posen entwickeln muss.
 

•  Viele Hochzeitsfotografen greifen eher selten als oft zum Blitz. Wie sieht das bei dir aus? 

 
Ja, auch ich fotografiere sehr selten mit dem Blitz, egal wie dunkel der Raum ist, versuche ich mit dem vorhandenem Licht das beste herauszuholen. Ich finde dadurch bekommt das Bild mehr an Spannung.
 

•  Wie würdest du deinen Bildstil selbst beschreiben und wie hat sich dieser entwickelt?

 
Fröhlich, authentisch, unverfälscht, echt. Mit der Zeit habe ich gelernt wie ich auf meine Brautpaare zugehen muss, um eine lockere Atmosphäre zu schaffen. Es gibt keine bestimmten Orte oder Posen die ich mir für die Shootings im Vorfeld ausdenke, alles entsteht aus dem Bauch heraus, im selben Moment.